Berliner Mädchenchor
Der Berliner Mädchenchor wurde 1986 im Rahmen der kirchenmusikalischen Arbeit an der evangelischen Lindenkirche in Berlin-Wilmersdorf gegründet. Er ist die älteste Chorschule für Mädchen in Berlin. Aus anfangs zwei Gruppen haben sich in den vergangenen 35 Jahren fünf Chorklassen entwickelt. In diesen singen zurzeit über 200 Mädchen und junge Frauen im Alter ab fünf Jahren und mit Wurzeln aus über zehn Nationen.
Die Mädchen durchlaufen zunächst die Vorchöre, in denen sie Freude am Singen entfalten und musikalische Grundkenntnisse erwerben.
Im Aufbauchor (ca. 8 bis 10 Jahre) singen sie dann zwei- bis dreistimmige Lieder. Einen besonderen Schwerpunkt bilden Singspiele und kleine Musiktheaterstücke. Neben der Mitwirkung an Gottesdiensten sowie ersten Auftritten bei den Sommer- und Weihnachtskonzerten des Berliner Mädchenchores gastierte der Aufbauchor auch im ATZE Musiktheater, im FEZ, der ufaFabrik und der Philharmonie.
Im Kleinen Konzertchor (ca. 10 bis 13 Jahre) werden die Mädchen auf den Übergang in den Konzertchor als Ziel der Chorschule vorbereitet. Außerdem wirkt der Kleine Konzertchor an oratorischen Aufführungen großer Berliner Chöre mit.
Ab zirka 13 Jahre können die Mädchen in den Konzertchor aufgenommen werden. Mehrstimmige sakrale und profane Literatur für gleiche Stimmen aus allen Epochen bildet das musikalische Programm. Ein besonderer Schwerpunkt liegt auf (Ur-) Aufführungen von Werken zeitgenössischer Komponist:innen. Der Konzertchor wirkt immer wieder an Projekten renommierter Berliner Chöre und Orchester mit und tritt in der Sonntagskonzertreihe des Chorverbandes Berlin im Kammermusiksaal sowie beim Vokalfest chor@berlin im Radialsystem auf. Er nimmt auch regelmäßig an nationalen und internationalen Wettbewerben und Festivals teil. Dabei hat er zahlreiche erste und zweite Preise ersungen. Der Konzertchor pflegt Chorpartnerschaften mit Mädchenchören aus aller Welt. Gastspielreisen führten mehrfach nach Skandinavien und ins Baltikum, aber auch schon nach Zypern (2017), Israel (2016) und Japan (2012).
Das Vokalconsort gründete sich 2015 aus ehemaligen Sängerinnen des Konzertchores. In nur drei Jahren entwickelte die Chorleiterin Sabine Wüsthoff das Ensemble zu einem der besten Frauenkammerchöre Deutschlands. Beim 10. Deutschen Chorwettbewerb 2018 in Freiburg erreichte der Chor einen hervorragenden 2. Preis. 2016 trat das Ensemble beim Gedenkkonzert zum 100. Todestag von Max Reger in der Universität der Künste Berlin auf. Im gleichen Jahr brachte es gemeinsam mit drei weiteren Frauenchören »Liebe, Kunst, Fremde, Frauen – Künstlerinnenleben« der japanischen Komponistin Mayako Kubo zur Uraufführung. Im Herbst 2018 sang der Chor in dem Konzert »Ode à l’amitié Franco-Allemande« des Landesjugendorchesters Berlin und des Orchestre du Conservatoire de Versailles Grand Parc unter Leitung von Michaël Cousteau die »Sirènes« aus »Trois Nocturnes« von Claude Debussy. Im Sommer 2019 unternahmen die Sängerinnen mit Unterstützung des Goethe-Instituts eine Konzertreise nach Japan (Tokyo, Nobeoka, Mijazaki).